Go­Pro­Ze­ro – Di­gi­ta­li­sie­rung trifft Kreis­l­auf­wirt­schaft

 |  Heinz Nixdorf InstitutAdvanced Systems Engineering / Heinz Nixdorf Institut

Regulierungen werden strenger, Ressourcen knapper und der gesellschaftliche Anspruch an Nachhaltigkeit wächst. Gleichzeitig stehen Industrieunternehmen vor der Herausforderung, ihre Produkte und Prozesse so zu gestalten, dass sie den Anforderungen einer Kreislaufwirtschaft gerecht werden – ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden.

Genau hier setzt das Forschungsprojekt GoProZero an. Unter der Leitung unserer Fachgruppe “Advanced Systems Engineering” arbeitet ein interdisziplinäres Konsortium aus Wissenschaft und Industrie daran, Unternehmen auf ihrem Weg zur zirkulären Wertschöpfung zu unterstützen. Das Projekt wird mit einer Gesamtfördersumme von 3.902.933€ durch it's OWL, Projektträger Jülich und dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Ziel des Projekts ist es, praxisnahe Methoden, digitale Werkzeuge und Referenzprozesse zu entwickeln, die es Unternehmen ermöglichen, ressourceneffiziente und kreislauffähige Produkte systematisch zu gestalten. Dabei werden Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, modellbasiertes Engineering und digitale Zwillinge eingesetzt, um Produkt- und Prozessdaten entlang des gesamten Lebenszyklus nutzbar zu machen. Auf dieser Basis werden digitale Nachhaltigkeitsanalysen ermöglicht – also datenbasierte Bewertungen von Umweltauswirkungen, Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit, die Unternehmen frühzeitig bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Das zentrale Ergebnis von GoProZero ist eine integrierte Methodik, mit der Unternehmen die Transformation hin zu zirkulären Geschäftsmodellen strukturiert umsetzen können – von der strategischen Planung bis zur operativen Umsetzung im Produktentstehungsprozess.

In sechs Leuchtturmprojekten werden die entwickelten Ansätze direkt in der Praxis erprobt. Gemeinsam mit Partnerunternehmen wie CLAAS, DENIOS, GEA, HARTING, WAGO und Weidmüller entstehen dabei konkrete Lösungen – von modularen Produktarchitekturen über datenbasierte Nachhaltigkeitsbewertungen bis hin zu zirkulären Geschäftsmodellen für langlebige und rückführbare Produkte.

Das starke Konsortium vereint 14 Partner aus Wissenschaft und Industrie, darunter die Universität Bielefeld, die Hochschule Bielefeld, die Technische Hochschule OWL, das Fraunhofer IEM, das Fraunhofer IOSB-INA sowie InnoZent OWL als weiteren Forschungspartner. S&N Invent und der KI-Marktplatz unterstützen das Projekt als assoziierte Partner mit ihrer Expertise in den Bereichen Dateninfrastrukturen, Künstliche Intelligenz und digitale Services.

Gemeinsam verfolgen die Partner die Vision einer Industrie.Zero – einer Industrie, in der Produkte von Anfang an nachhaltig konzipiert, datenbasiert optimiert und digital begleitet werden.